Ein Mann der sich den unteren Rücken mit beiden Händen hält, wenn den Rückenschmerzen

Schmerz unterer Rücken – wie verschafft Osteopathie Abhilfe?

Ich habe Rücken”, “Mein Kreuz tut weh” oder “Ich habe Kreuzschmerzen“ – diese Ausdrücke hast Du bestimmt auch schon verwendet und bei Freunden oder Bekannten über dein Leid geklagt. Denn Rückenschmerzen können gemein und belastend sein.

In diesem Blogbeitrag geht es um Schmerzen im unteren Rücken, deren Ursachen und wie ein kranker Darm mit dem Rücken zusammenhängt sowie deren Behandlungsmöglichkeiten. Ich werde Dir erklären, wie die Osteopathie Abhilfe verschaffen kann und welche drei effektiven Übungen du bei akuten Schmerzen im unteren Rücken machen kannst.

In diesem Beitrag erfährst du:

Eine Beratung warum Osteopathie bei Rückenschmerzen Abhilfe kann.

Anamnese – Osteopathie bei Rückenschmerzen

Um die Behandlungsmöglichkeit für deine Rückenschmerzen mit Hilfe der Osteopathie zu verstehen, werde ich Dir im Folgenden Abschnitt kurz erklären.

Was ist Osteopathie?

Was die Osteopathie von anderen Methoden unterscheidet, ist hauptsächlich der ganzheitliche Behandlungsansatz. Der Körper wird daher als eine Einheit betrachtet, bestehend aus verschiedenen Geweben: Knochen, Muskeln, Faszien, Organen, Gefäßen und Nerven, deren Funktionen eng miteinander verbunden sind. Das Ziel ist es, ein Ausgleich zwischen diesen Geweben durch das Anwenden osteopathischer Techniken zu verbessern. Der Osteopath löst mögliche Blockaden, die Ursache für die Beschwerden sind, mit Hilfe sanfter Manipulationen und Mobilisationstechniken, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Wie arbeitet eigentlich ein Osteopath?

Schmerzen im unteren Rücken – was steckt dahinter?

Die Hauptursache für Schmerzen im unteren Rücken sind meist Muskelverspannungen und -zerrungen, die durch übermäßige Belastung oder falsche Körperhaltung verursacht werden. Allerdings gibt es auch zahlreiche andere Faktoren, die zu Kreuzschmerzen führen können. Beispielsweise ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule, bei dem der weiche Kern einer Bandscheibe nach außen auf Nervenfasern drückt, kann ebenfalls Schmerzen verursachen. Arthrose, Arthritis oder Osteoporose können zu schmerzhaften Entzündungen und Instabilität im unteren Rücken führen. Zudem können auch Darmerkrankungen oder eine Störung der Darmschleimhaut, bei denen der Darm entzündet ist, Grund für das Auftreten von Rückenschmerzen sein. Daher können Schmerzen im unteren Rücken auch vom Darm ausgelöst werden.

Wie Deine Rückenschmerzen mit deinem Darm zusammenhängen können, erkläre ich Dir im folgenden Abschnitt.

Eine Frau die sich auf den Bauch langt und Verdauungsproblemen hat

Verdauungsstörungen und Rückenschmerzen

Zusammenhang zwischen Darm und Rückenschmerzen

Auch wenn es Dir nicht offensichtlich erscheinen mag, Dein Verdauungssystem und Rücken sind eng miteinander verbunden. Dich plagen oft Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Blähbauch? Dann kann dein Darm für die Schmerzen im Rücken verantwortlich sein.

Eine mögliche Ursache für einen kranken Darm, der sich auf den unteren Rücken auswirken kann, ist ein gestörtes Mikrobiom. Im Gegensatz zu einem gesunden Darm, der sich durch eine Vielzahl von nützlichen Bakterien, die bei der Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen helfen, auszeichnet, ist das Darmmikrobiom bei einem ungesunden Darm im Ungleichgewicht. Dies kann beispielsweise durch eine ballaststoffarmen Ernährung, Einnahme von Medikamenten, Antibiotikabehandlung oder über eine lange Zeit an vermehrten Stress auftreten. Eine Störung der Darmflora kann zu Veränderungen an der Darmschleimhaut führen, die wiederum mit einer Entzündung einhergeht und schließlich Schmerzen im unteren Rücken auslösen kann.

Ein gestörtes Verdauungssystem kann zu Schwellung und Verlagerung der Organe führen. Aufgrund der unmittelbaren Nähe deines Darmes zur Lendenwirbelsäule und Becken, stellt dieser Prozess eine Belastung der umliegenden Muskeln und Nerven dar und Schmerzen im unteren Rückenbereich verursachen.

Außerdem ist das enterische Nervensystem (ENS) mit dem zentralen Nervensystem und Nervenstrukturen die den Rückenbereich innervieren, engverbunden. Es gibt eine bidirektionale Kommunikation zwischen den Darm und dem Rückenmark. Das bedeutet, dass Signale sowohl vom Rückenmark zum Darm als auch vom Darm zum Rückenmark übertragen werden können. Bei Entzündungen oder Funktionsstörungen des Darms können sich diese Signale verändern. Das ENS kann überaktive oder abnormale Signale an das Rückenmark senden, die als Schmerzempfindung im Rücken wahrgenommen werden können.

Das ENS ist ein komplexes Netzwerk von Nervenzellen, das den gesamten Magen-Darmtrakt durchzieht. Es ist auch als „Bauchhirn“ gekannt, da es in der Lage ist, den Darm weitgehend unabhängig vom zentralen Nervensystem zu kontrollieren. Das ENS spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Darmfunktion, der Verdauung und der Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn.

Rückenschmerzen, Symptome und ihre Begleitsymptome

Du weißt sicherlich, dass Rückenschmerzen sich unterschiedlich anfühlen, daher können sie dumpf, stechend, ziehend, akut oder chronisch sein.  Entweder erstrecken sie sich auf einen größeren oder eingeschränkten Rückenbereich und treten oft mit Begleitsymptomen wie Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannung, Steifheit, Taubheitsgefühl oder Kribbeln auf. Diese Begleitsymptome äußern sich wie folgt:

Bewegungseinschränkungen: Du hast Probleme, dich zu bücken und/oder zu drehen und es fällt Dir schwer Dinge anzuheben. Du bist aufgrund der Schmerzen im Alltag eingeschränkt.

Muskelverspannungen: Häufige Verspannungen in den umliegenden Muskeln und/oder eine erhöhte Muskelspannung im unteren Rückenbereich.

Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Schmerzen im unteren Rücken gehen mit Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Beinen/Füßen einher. Dies kann auf eine Nervenkompression zurückzuführen sein und Du solltest es immer medizinisch abklären lassen.

Steifheit: Insbesondere nach dem Schlafen und längeren Ruhephasen fühlt sich dein unterer Rücken steif und unbeweglich an.

Ein Osteopath der das Becken einer Patientin untersucht

Osteopathische Untersuchung des Beckens

Behandlung von Rückenschmerzen – warum Osteopathie?

Im Gegensatz zu anderen Behandlungsformen, wie zum Beispiel medikamentöser Therapie oder Physiotherapie, hat die Osteopathie einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Anstatt sich nur auf die Symptome zu konzentrieren, betrachtet der Osteopath den Körper als Ganzes und sucht nach den zugrundeliegenden Ursachen der Beschwerden. In der Osteopathie wird großer Wert auf die individuelle Anamnese und Untersuchung gelegt. Aus diesem Grund kann die Osteopathie bei verschiedenen Arten von Rückenschmerzen eingesetzt werden.

Dein Osteopath behandelt sowohl muskuläre Dysbalancen, Blockaden der Wirbelsäule oder Gelenke, Dysfunktionen der Organe, als auch Haltungsprobleme. Vor der Therapie wird eine gründliche Untersuchung durchgeführt, um die genaue Ursache Deiner Beschwerden zu identifizieren und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der auf Deine spezifischen Bedürfnisse eingeht. Die Behandlungen umfassen- je nachdem welche Ursachen bei der Anamnese festgestellt werden- manuelle Techniken wie sanfte Manipulationen, Mobilisation, Dehnungen und Massagen. Sie zielen darauf ab, Blockaden zu lösen, die Durchblutung und den Lymphfluss zu verbessern, die Muskulatur zu entspannen und die natürliche Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Durch die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Körper werden Schmerzen gelindert und die Selbstheilungskräfte deines Körpers aktiviert.

Was macht eigentlich ein Osteopath?

Eine Gruppe an Menschen die eine Übung gegen Rückenschmerzen ausführt

Übung gegen Schmerz im unteren Rücken

Drei effektive Übungen bei chronischen Schmerzen

Um gegen Rückenschmerzen vorzubeugen, ist körperliche Aktivität sehr wichtig. Versuche, regelmäßig moderate Bewegung in Deinen Alltag zu integrieren, um die Durchblutung des Gewebes zu fördern und die Rückenmuskulatur zu kräftigen.

Wenn Du unter chronischen Schmerzen im unteren Rücken leidest, können diese 3 Übungen Abhilfe schaffen.

Übung 1 – Knie zur Brust: Lege dich auf den Rücken und ziehe ein Knie zur Brust während das andere Bein gestreckt bleibt. Halte das Knie mit den Händen fest und halte die Position für 30-45 Sekunden dann Wechsel das Bein. Wiederhole die Übung mehrmals hintereinander. Diese Übung dehnt Deine untere Rückenmuskulatur und lindert dadurch Schmerzen.

Übung 2 – Katzen-Kamel-Stretch: Gehe auf alle Viere und achte darauf, dass sich Deine Hände unter den Schultern und die Knie unter den Hüften befinden. Runde den Rücken langsam nach oben, indem Du Dein Kinn zur Brust ziehst und den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule bewegst. Senke den Rücken dann wieder langsam ab und hebe den Kopf, sodass Dein Rücken leicht nach unten gewölbt ist. Wiederhole diese Bewegung mehrmals, um die Flexibilität der Wirbelsäule zu verbessern und die Rückenmuskulatur zu mobilisieren.

Übung 3 – Lendenwirbelsäulen-Streckung: Setze dich aufrecht auf einen Stuhl mit leicht gespreizten Beinen. Beuge dich langsam nach vorne und versuche, mit den Händen den Boden oder Deine Füße zu erreichen. Halte die Position für 30-45 Sekunden und kehre dann langsam in die aufrechte Haltung zurück. Wiederhole die Übung mehrmals hintereinander. Diese Übung dehnt die Muskeln im unteren Rückenbereich und kann die Beweglichkeit verbessern.

Bei allen Übungen für den unteren Rücken gilt: Langsam und kontrolliert ausführen und auf deinen Körper hören. Bei einer Zunahme der Schmerzen oder Beschwerden während der Übungen solltest Du die Übung abbrechen.

Studien zu Osteopathie bei Rückenschmerzen

Es gibt einige wissenschaftliche Studien, die positive Ergebnisse in Bezug auf die Wirksamkeit der Osteopathie bei Rückenschmerzen zeigen. Sie legen nahe, dass osteopathische Behandlungen dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität der Patienten zu steigern, allerdings ist die Datenlage noch begrenzt.

Wann musst Du zum Arzt?

In den meisten Fällen sind Schmerzen im unteren Rücken gut mit der Osteopathie zu behandeln. In folgenden Situationen ist es jedoch ratsam, einen Arzt aufzusuchen:

  • Bei extremen, langanhaltenden Schmerzen
  • Schwierigkeiten Blase oder Darm zu kontrollieren
  • Zusätzliche Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust oder Schwäche in den Beinen
  • Schmerzen nach einem Sturz, Unfall oder Trauma

In diesem Blogbeitrag habe ich die unterschiedlichen Gründe, Symptome, Formen sowie Behandlungsmöglichkeit von Schmerzen im unteren Rücken erklärt. Osteopathie ist eine sinnvolle Behandlungsmethode bei Rückenschmerzen, weil sie durch Ihren ganzheitlichen Behandlungsansatz verschiedene Ursachen für Rückenschmerzen behandeln kann. Wenn Du also unter Kreuzschmerzen leidest und auf der Suche nach einer ganzheitlichen Behandlungsoption bist, könnte die Osteopathie eine geeignete Wahl für Dich sein. Denke daran, Deine individuellen Bedürfnisse und Beschwerden gründlich mit deinem Osteopathen zu besprechen, um eine maßgeschneiderte Behandlung zu erhalten.

Gesundheit ist einfach!

Herzliche Grüße
Deine Naturheilpraxis in Augsburg
Martin Arendt

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