Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel - Wofür sie gut sind

Mikronährstoffe – Quelle der Gesundheit

Nahrungsergänzungsmittel – Wer braucht denn so was?

„Vitamin C zusätzlich zu sich zu nehmen ist wichtig. Ich nehme Omega3“. Diese oder ähnliche Aussagen hast du bestimmt schon einmal in deinem Bekannten- oder Freundeskreis gehört. Aber was genau sind eigentlich Nahrungsergänzungsmittel? Sind sie sinnvoll? Und welche Arten von Nahrungsergänzungsmitteln gibt es?

Diese Fragen beantworte ich Dir in folgendem Blogbeitrag.

 

Was versteht man unter Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungsmittel enthalten Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Eiweißbestandteile (Aminosäuren), Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) und Ballaststoffe, die auch in normalen Lebensmitteln vorkommen. In Nahrungsergänzungsmitteln sind diese allerdings in konzentrierter Form und in höherer Dosierung enthalten. Verfügbare Einnahmeformen sind Tabletten, Kapseln, Pulver oder Flüssigkeit.

 

Benötigt man Nahrungsergänzungsmittel, um gesund zu bleiben?

Durch eine ausgewogene Ernährung erhält dein Körper alle nötigen Makro- und Mikronährstoffe, um funktionieren zu können. Zu einer ausgewogenen Ernährung zählen Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, gesunde Fette und Öle sowie Hülsenfrüchte.

Wichtig ist außerdem sich abwechslungsreich zu ernähren! Du kannst dich also durch verschiedene Obst und Gemüsesorten durchprobieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich ca. 400g Gemüse und 200g Obst zu dir zu nehmen. Das sind drei bzw. zwei Portionen täglich, wobei eine Portion ca. einer Hand voll entspricht.

Auch die Qualität der Nahrungsmittel ist natürlich entscheidend. Deshalb achte auch darauf saisonal und regional einzukaufen und ausschließlich Lebensmittel zu konsumieren, die nicht mit Schwermetallen, Pestiziden und Fungiziden belastet sind. Wie allseits bekannt sollten Fast Food und Fertiggerichte vermieden werden, da diese kaum wertvollen Nährstoffe enthalten.

Das hört sich gar nicht so einfach an wie gedacht? Da bist du nicht alleine, denn oft ist es schwer im stressigen Alltag mit genügend Mikronährstoffen versorgt zu sein. Denn meistens haben wir nicht genug Zeit, um immer ausgewogen und mit frischen Lebensmitteln zu kochen. Und mal ganz ehrlich: wer schafft es schon 600g Obst und Gemüse täglich zu essen?

Für die Nationale Verzehrsstudie II i wurden in ganz Deutschland über 20.000 Bürger über ihre Essgewohnheiten befragt und das Ergebnis zeigt: die Teilnehmenden verzehren deutlich weniger Obst und Gemüse als empfohlen. Deshalb kann unter diesen Umständen die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei bestimmten Lebenssituationen sinnvoll sein, um Mangelzustände vorzubeugen oder auszugleichen.

Nicht nur die Ernährung hat großen Einfluss auf unseren Vitalstoffhaushalt. Auch andere Faktoren wie beispielsweise Stress oder die Einnahme von Medikamenten können deinem Körper Mikronährstoffe rauben. Andererseits ist die Qualität unseres Obstes und Gemüses vergleichsweise geringer als vor einigen Jahren. Die Ursache für diesen Trend kann vor allem in den modernen landwirtschaftlichen Verfahren liegen, da diese den Nährstoffgehalt im Boden negativ beeinträchtigen. Regelmäßiges Bewässern, Düngen und Ernten können demnach die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden verringern. Dazu später mehr!

 

Mikronährstoffe - Quelle der Gesundheit

 

Was sind eigentlich Mikronährstoffe und was zählt dazu?

Mikronährstoffe auch bekannt unter Vitalstoffe sind essentielle Stoffe, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss. Darunter fallen in erster Linie Vitamine und Mineralien. Mineralstoffe werden wiederum in Spurenelemente untergliedert. Im Körper werden Mikronährstoffe für wichtige Reaktionen als Kofaktoren, Elektrolyte oder Antioxidantien verwendet und tragen dadurch zur Homöostase des Körpers bei. Mikronährstoffe sind lebenswichtig und erledigen im Organismus tagtäglich unzählige Aufgaben. Ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen kann die Gesundheit daher massiv beeinträchtigen. Mikronähstoffdefizite können sich negativ auf das Immunsystem auswirken und sie hemmen unter anderem den Heilungsprozess im Körper.

 

Vitamine: So wichtig für den Stoffwechsel

Vitamine sind organische Verbindungen, die der Organismus nicht als Energieträger, sondern für andere lebenswichtige Funktionen benötigt. Zum Großteil kann der Körper Vitamine nicht selber herstellen. Sie müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden.

Vitamine sorgen grundsätzlich für das Funktionieren des Stoffwechsels. Ihre Aufgabe besteht in einer Regulierung der Verwertung von Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Eiweißen. Durch Vitamine werden diese ab- und umgebaut und sind essenziell für die Energiegewinnung. Vitamine stärken das Immunsystem und sind unverzichtbar beim Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen. Unterschiedliche Vitamine erfüllen je unterschiedliche Aufgaben und haben individuelle Wirkungen im Körper. Bis heute sind 20 Vitamine bekannt von denen 13 für den Menschen als unerlässlich gelten.

 

Mineralstoffe: So gut wie in jeder Körperzelle vorkommend

Mineralstoffe sind chemische Elemente beispielsweise Metalle oder Gesteine, die in der Natur und in so gut wie jeder Körperzelle vorkommen. Auch sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Natürlich kommen Mineralstoffe im Körper oft nicht in fester Form vor, sondern sind gelöst in Wasser. Gelöste Mineralstoffe werden als Elektrolyten bezeichnet. Im Gegensatz zu den organischen Vitaminen sind Mineralstoffe anorganisch. Als Mikronährstoffe liefern Mineralstoffe zwar keine Energie, aber ohne sie wären ein funktionierender Stoffwechsel, Wachstum und Stabilität, Blutbildung oder das perfekte Zusammenspiel von Muskeln und Nervenzellen undenkbar.

 

Ein akuter Mikronährstoffmangel ist eher selten, ein chronischer Mangel dennoch häufiger

Chronische Erkrankungen werden meist meistens durch dauerhafte grenzwertige Versorgung oder Ungleichgewicht der einzelnen Mikronährstoffe hervorgerufen.
Wenn du Vorerkrankungen hast oder dein Körper gegen Infekte oder Schadstoffbelastung kämpfen musst, dann steigt auch dein Bedarf an Mikronährstoffen, sodass es noch schwieriger wird, den Tagesbedarf durch eine gesunde Ernährung zu decken. Eine Beeinträchtigung des Mikronährstoffstatus kann zu ausgeprägten metabolischen Störungen im Körper führen, da im Organismus kaum ein physiologischer Prozess ohne die Beteiligung eines dieser Biokatalysatoren abläuft.

Aber nicht nur die Ernährung hat Einfluss auf den Vitalstoffhaushalt. Auch ein erhöhter Bedarf kann zudem die Ursache für einen Mikronährstoffmangel sein. Dies kann unter folgenden Umständen der Fall sein:

  • bei Kindern und Jugendlichen während des Wachstums
  • bei Berufstätigen durch einseitigen Ernährungsgewohnheiten und/oder Stress
  • bei Veganen oder anderen alternativen Ernährungsformen
  • durch hohes Alter
  • durch regelmäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum
  • bei intensiver sportlicher Betätigung
  • bei Schwangeren und Stillenden
  • bei Personen mit Magen-Darm-Störungen
  • bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme

Durch dauerhafte Unterversorgung können komplexe Stoffwechselstörungen ausgelöst werden. Dadurch können sich auf lange Zeit Krankheiten entwickeln. Einerseits wird das Immunsystem geschwächt, was wiederum zu vermehrtem Auftreten von Infektionskrankheiten führt. Andererseits steigt die Anfälligkeit für chronisch degenerative Krankheiten.

 

Verluste von Nährstoffen in Obst und Gemüse über die Jahre

Unsere Lebensmittel enthalten mittlerweile deutlich weniger Vitamine und Mineralstoffe als noch vor 20 Jahren. Durch lange Transportwege und Lagerzeiten oder industrielle Verarbeitungsschritte büßen Obst und Gemüse oft viele Vitalstoffe ein, noch bevor sie bei dir zuhause ankommen. Überdüngung der Anbauflächen und intensives Spritzen von Pestiziden belasten unsere Lebensmittel ebenso. Auch die nährstoffarmen Böden, verursacht durch Monokulturen, verringern den Nährstoffgehalt in Obst und Gemüse.

Eine Untersuchung des Institutes für Umweltmedizin Rostock ii gibt Auskunft über den Verlust von Nährstoffen in unserem Obst und Gemüse.

(Bild – Nährstoffverluste in Obst und Gemüse)

 

In der nachfolgenden Tabelle iii lässt sich die Nährstoffentwicklung mit dem Ergebnis von Studien aus den Jahren 1985, 1996 und 2002 betrachten. Es lässt sich erkennen, welche dramatische Entwicklung mittlerweile stattgefunden hat.

 

(Bild – Nährstoffverluste 1985 bis 1996)

Von 2002 bis 2022 werden sich die Werte vermutlich noch weiter verschlechtert haben.

 

So können sich Mangelzustände bemerkbar machen

Ein Nährstoffmangel zeigt sich nicht sofort, sondern kommt schleichend: Die ersten Beschwerden sind häufig sehr unspezifisch. MüdigkeitAntriebslosigkeit und Anfälligkeit für Infekte können auf einen Mangel hinweisen. Auch äußerliche Veränderungen wie brüchige Nägel, eingerissene Mundwinkel oder ein blasses Gesicht können Hinweise auf einen Nährstoffmangel liefern. 

Wenn du dir jetzt denkst „Nahrungsergänzungsmittel hören sich interessant für mich an!“, dann ließ unbedingt weiter. Im folgenden Absatz erkläre ich dir, worauf du beim Konsum achten solltest.

So erkennst du hochwertige Nahrungsergänzungsmittel

Das Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt ist groß und vielfältig, deshalb ist es schwierig, den Überblick zu behalten.

Welche Produkte sind sinnvoll und woran erkennst du die besten Nahrungsergänzungsmittel?

Ein gutes Zeichen ist, wenn wissenschaftliche Studien die Grundlage bilden. Gute Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die von Experten, Ärzten, Apothekern oder Ernährungswissenschaftlern entwickelt wurden.

Das Wichtigste ist die Qualität der Inhaltsstoffe. Die enthaltenen Rohstoffe sollten, so weit wie möglich und sinnvoll, aus natürlichen Quellen stammen. Jeder Rohstoff muss vor und während der Verarbeitung mehrfach insbesondere auf Schwermetalle, Pestizide, Fungizide, Herbizide, Gentechnik, Sporen und sonstige Rückstände geprüft sein. Füllstoffe, Zusatzstoffe und technische Hilfsstoffe sollten vermieden werden.

Nur durch eine hohe Bioverfügbarkeit ist die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln hoch. Es reicht nicht aus, eine willkürliche Tablette, eine Kapsel oder Pulver zu dir zu nehmen und davon auszugehen, dass der Körper dann ausreichend versorgt ist. Ohne eine hohe Bioverfügbarkeit bleibt das Präparat nahezu wirkungslos. Es kann nicht vollständig von deinem Körper resorbiert werden und ist deshalb auch nicht am Wirkort (z.B. Herz oder Muskeln) verfügbar.

Aufgrund dessen solltest du immer qualitativ hochwertige Präparate mit einer hohen Bioverfügbarkeit zu dir nehmen. Wichtiger und gesünder als eine hohe Dosis ist die Bioverfügbarkeit.


Gesundheit ist einfach!

Herzliche Grüße
Deine Naturheilpraxis in Augsburg

Martin Arendt

 

 

i 2012 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. – Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten
ii Institut für Umweltmedizin Rostock – Verluste von Nährstoffen in Obst und Gemüse
iii 1985 Pharmakonzern Geigy (Schweiz) 1996 Lebensmittellabor Karlsruhe/Sanatorium Oberthal und 2002 – Vergleich zwischen einer 1985 erstellten Studie und den 1996 und 2002 in einem Lebensmittellabor ermittelten Werten in Obst und Gemüse

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