Was macht eigentlich ein Osteopath?
Ich möchte Dir eine kurze Geschichte erzählen: Stell dir vor du leidest unter wiederkehrenden Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Schmerzen tauchen plötzlich wieder auf, nachdem sie wochenlang verschwunden waren. Du gehst zu einem Arzt in der Hoffnung, dass deine Beschwerden behandelt werden. Leider kann nach der Untersuchung nichts außer Verdauungsprobleme festgestellt werden. Du befürchtest schon, dass du jetzt mit diesen Schmerzen durchs Leben gehen musst. Dann rät dir ein Freund, einen Osteopathen aufzusuchen. Dort wird dein gesamter Bauch und unterer Rücken mit Hilfe von drückende und ziehende Bewegungen bearbeitet. Die Behandlung ist ein wenig unangenehm, da der Osteopath wiederholt die schmerzende Stelle behandelt. Nach einer Stunde kannst du nach vielen Monaten zum ersten Mal wieder schmerzfrei aufstehen. Nach drei regelmäßigen Sitzungen kehrt der Schmerz auch nicht wieder zurück.
„Wenn alle Systeme des Körpers wohlgeordnet sind, dann herrscht Gesundheit. Andrew Taylor Still – Gründer der Osteopathie
Die Osteopathie kann eine mögliche Therapieform sein, um deinen körperlichen Einschränkungen Abhilfe zu schaffen. Aber was macht ein Osteopath eigentlich und wie funktioniert die Therapie? Dies und mehr erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag.
Was macht ein Osteopath?
Mit Hilfe der Hände erkennt und behandelt ein Osteopath Funktionsstörungen im Körper. In der Osteopathie werden sowohl Schädel, Bewegungsapparat und Rückenmark als auch innere Organe als ein ganzheitliches, zusammenhängendes System betrachtet. Diese sind durch feine Fasziennetze miteinander verbunden. Deine Körperfunktionen wirken sich also auf deine Körperstrukturen aus und anders herum. Diese Wechselwirkung zeigt, dass Störungen sich auf das ganze System des Körpers auswirken können. Bei der Diagnostik fühlt der Osteopath mit seinen Händen die Grundspannung von Bindegewebe, Muskeln, Gelenke und Organen und kann aufgrund dessen die Störungen deines Körpers gezielt behandeln. Diese Störungen werden durch die osteopathische Behandlung mit Hilfe von manueller Techniken gelöst. Ziel ist es, Einschränkungen und Blockaden des Bewegungsapparates und Weichteile zu lösen um eine optimale Versorgung der verschiedenen Gewebetypen durch das Gefäß- und Nervensystem sicher zu stellen. Die Regeneration der Flexibilität von Gelenken und Faszien bietet hierbei die Grundlage zur Anregung der Selbstheilungskräfte deines Körpers. Da die Behandlung in der Osteopathie durch manuelle Therapie erfolgt, ist sie besonders schonend und vor allem für ältere Menschen empfehlenswert, da dadurch zusätzlich die Beweglichkeit gefördert wird. Außerdem kommt diese Form der Therapie sowohl zur Prävention als auch zur Erkennung und Behandlung von verschiedenster Krankheiten zum Einsatz. Grundsätzlich kann die ganzheitliche Osteopathie bei jeglichen Krankheiten angewandt werden. Du bist dir nicht ganz sicher, ob deine Symptome osteopathisch zu behandlen sind? Dann wende dich doch gerne persönlich an uns.
Wie funktioniert die osteopathische Behandlung?
Der Körper wird in der Osteopathie in drei Hauptgebiete eingeteilt: die parietale, viszerale und kraniosakrale Ostheopatie. Diese Gebiete können nur in engem, gut koordinierten Zusammenhang effizient funktionieren.
Die parietale Osteopathie
Das erste Gebiet die parietale Osteopathie setzt den Fokus auf Faszien, Muskeln, Knochen und Gelenken, und stellt die traditionelle Basis der Osteopathie dar. Der Behandlung geht eine präzise Anamnese, die sowohl Bewegungstests als auch Abtasten beinhaltet, voraus. Dies ist die Ausgangsbasis für eine ganzheitliche osteopathische Behandlung. In der Behandlung lokalisiert der Osteopath die Blockaden in deinem Körper, denn häufig ist der Ort der Symptome nicht identisch mit dem der Ursache. Beispielsweise können Symptome wie Schwindel oder Ohrengeräusche ein blockierter Halswirbel zugrunde liegen. Herzschmerzen können von der Brustwirbelsäule kommen, Kopfschmerzen von einem verstauchten Fußgelenk oder Verdauungsbeschwerden von der Lendenwirbelsäule.
Die viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie mobilisiert Organe, löst Verklebungen und drainiert gestautes Gewebe. Dadurch wird die natürliche Funktion der Organe unterstützt, die Selbstheilungskräfte angeregt und krankhafte Mechanismen aufgelöst. Rückenschmerzen können beispielsweiße von einer Eingeschränkten Funktion des Darms entstehen. Zyklus- und Menstruationsstörungen die Folge von einer Senkungen der Gebärmutter, Blase oder Nieren sein. Organe sind vom Bauchfell, einem bindegewebigen Netz, umhüllt und durch Faszien mit anderen Organen verbunden. Ziel dieser Therapie ist es, Bewegungseinschränkungen zu beheben und fehlende Flexibilität des Organs wiederherzustellen. Die Organe weisen eine tastbare Rhythmik vergleichbar mit Atmungsbewegungen auf. Einem Osteopath ist es möglich, diese Eigenbewegungen zu ertasten und in folge dessen mit Hilfe einer sanften Förderung dieser Bewegung die Vitalität des Organs anzuregen. Die gestörte Mobilität wird manuell korrigiert und so die Funktion des Organs normalisiert. Die Therapie fokussiert sich auf die Bewegung der Organe zueinander und den umliegenden Muskeln und Faszien. So werden die Beschwerden direkt, sanft und oft mit schnellem Erfolg behandelt.
Die Kraniosakrale Osteopathie
Die kraniosakrale Osteopathie fördert die Mobilität von Schädelknochen bis Kreuzbein. Der Grundgedanke besteht darin, dass der Fluss des Gehirnwassers (Liquor cerebrospinalis) in einem Rhythmus von 6-12 Zyklen/Minute vom Schädel (Kranio) bis zum Kreuzbein (Sacrum) essentiell für dein Wohlbefinden ist. Störungen oder Blockaden im Bindegewebe des kraniosakralen Bereichs haben einen großen Einfluss auf das gesamte Gefäßsystem des Körpers. Dieser Gehirnwasserfluss versorgt und schützt empfindliche Nervenstrukturen. Entsteht eine Störung des Gehirnwasserflusses, so kann dies eine Vielzahl von Beschwerden verursachen. Durch die Therapie werden Blockierungen dieses Flusses erspürt und durch spezielle, sanfte Drucktechniken gelöst. Dadurch können die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und eine Heilung eingeleitet werden.
Wird Osteopathie von der Krankenkasse gezahlt?
Du hast dich für die Osteopathie entschieden, die gegen deine Beschwerden helfen kann und willst nun wissen, ob die Osteopathie von Krankenkassen gefördert wird? Dann bekommst du jetzt die Antwort.
Zahlt die gesetzliche Krankenkasse die Osteopathie?
Osteopathische Behandlungen sind laut gesetzlicher Krankenversicherung eine Extraleistung. Sie ist kein Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen.
Welche Versicherung zahlt die Osteopathie?
Um die Osteopathie-Kosten von deiner privaten Versicherung erstattet zu bekommen, muss der Osteopath auch Heilpraktiker sein. Da die Osteopathie als solche nicht auf den ersten Blick als Leistung ersichtlich ist, müssen im Leistungskatalog der Krankenversicherung Naturheilverfahren gelistet sein. Bietet deine private Krankenversicherung Naturheilverfahren, Alternative Medizin oder auch Heilpraktiker-Leistungen an, so werden die Kosten für deine osteopathische Therapie übernommen.
Ist Osteopathie in der Krankenzusatzversicherung enthalten?
Ja, wenn die Krankenzusatzversicherung die Heilpraktiker-Leistungen enthält. Wenn du bei Beschwerden osteopathische Leistungen beim Heilpraktiker in Anspruch nimmst, sind diese über die Heilpraktiker-Zusatzversicherung abgesichert. Um sicher zu gehen, ob die Behandlungskosten von deiner Krankenkasse übernommen werden, informiere dich vorab direkt bei deiner Krankenversicherung. Wenn du das nächste Mal von wiederkehrenden Schmerzen betroffen bist und dir kein Arzt weiterhelfen kann, weißt du jetzt das Osteopathie eine gute Form der Therapie darstellt. In diesem Blogbeitrag habe ich dir erklärt, was Osteopathie ist, wie sie funktioniert und wie Anamnese und Therapie vonstatten gehen. Gesundheit ist einfach! Deine Naturheilpraxis in Augsburg Martin Arendt