Faszien und Rückenschmerzen _ Naturheilpraxis Augsburg Original

Faszien und Rückenschmerzen – was Du wissen solltest

Sind verklebte Faszien verantwortlich für Deine Rückenschmerzen?

 

Du leidest an Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich? Außerdem ist Deine Beweglichkeit im Rücken eingeschränkt oder Du hast sogar chronische Rückenschmerzen?  Dann ist dieser Blogbeitrag genau der richtige für Dich, denn wahrscheinlich ist die Lendenfaszie mit für Deine Probleme verantwortlich!

Keine Sorge! Selbst wenn dir das Wort „Faszie“ noch gar nichts sagt, erkläre ich Dir hier was es bedeutet, warum es zu Deinen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen kann und natürlich auch, wie man diesen Beschwerden entgegenwirkt.

 

Das Modewort „Faszie“ und seine Bedeutung

Tatsächlich war der „Trendbegriff“ Faszie bis vor wenigen Jahren relativ unbekannt, denn Faszien wurden unter dem Begriff Bindegewebe miteingeschlossen. Seit der internationalen Faszien-Forschung gibt es neue Erkenntnisse über diese weiße Struktur. In Folge dessen wurde sie vom Bindegewebe abgegrenzt und die Bezeichnung „Faszie“ wurde ins Leben gerufen.

Das Wort „Faszie“ leitet sich aus dem Lateinischen (lat. Fascia) ab und lässt sich mit „Binde“, „Band“ oder „Bandage“ übersetzen und bezeichnet diese elastischen Bindegewebsstrukturen im Körper. Diese wenigen Millimeter dicke Strukturen besteht aus weichem, kollagenhaltigen, lockerem und dichtem faserigem Bindegewebe. Man muss sie sich als dreidimensionales feinmaschiges Geflecht vorstellen. Faszien befinden sich überall in deinem Körper, sie durchziehen ihn von den Zehen bis zum Kopf.

Die komplexe Struktur lässt sich am besten am Beispiel eines Muskels erklären. Der Muskel ist nicht komplett, also im Ganzen, in einem faszialen Netz verpackt. Es ist jeder einzelne Muskelstrang und jede einzelne Muskelfaser in einer Faszie gehüllt. Dies wird am besten durch eine Orange verbildlicht, bei der das Fruchtfleisch von verschiedenen Formgebenden Schichten umschlossen ist. So auch die faszialen Strukturen in einem Muskel. Ohne Faszien würde der Muskel keine Form haben. Aber auch die Knochen hätten keine Elastizität und die inneren Organe wären nicht an dem Platz, wo sie funktionell hingehören. Faszien geben dem Körper also die Struktur, den Halt und seine Stabilität.

 

Faszien und Rückenschmerzen - Orange Original
Faszien und Rückenschmerzen

 

Jetzt weißt Du was man unter dem Begriff Faszien versteht und wie diese aufgebaut sind. Doch was hat das Ganze nun mit Deinen Rückenschmerzen zu tun? Um das zu verstehen werde ich im Folgenden wissenschaftliche Erkenntnisse mit Dir teilen, die genauer beleuchten. Wie funktionieren Faszien?

 

Funktionsweise von Faszien: Das haben Wissenschaftler herausgefunden

Zuerst solltest Du wissen, dass Faszien einen Teil des Körperwassers speichern. Ähnlich wie ein gut durch gefeuchteter Schwamm bleiben sie deshalb elastisch und widerstandsfähig. Ein trockener Schwamm ist spröde und hart, so auch die Faszien. Fehlt den Faszien Gewebeflüssigkeit, so entsteht bei Dir das Gefühl der Steifigkeit oder sogar die oben erwähnte Bewegungseinschränkung. Zudem enthalten Faszien sehr viel mehr Bewegungssensoren und Schmerzrezeptoren, als in Muskeln und Gelenken zu finden sind. Eine Vielzahl von Nervenenden in den Faszien, sind eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden und senden unabhängige Signale an das Gehirn. Dies macht das Fasziensystem zum größten Sinnesorgan des Menschen. Faszien versorgen außerdem Zellen und Organe mit Nährstoffen und enthalten selbst Abwehrzellen und unterstützen so das Immunsystem bei seiner Arbeit. Faszien spielen also eine sehr wichtige Rolle in unserem Körper.

 

Faszien – die Festigkeit von Stahl und die gleichzeitige Elastizität von Gummi

Faszinierend ist vor allen Dingen die besondere Struktur der Faszien, die sie durch die von Fibroblasten (Bindegewebszellen) produzieren Stoffe erlangen. Die beiden wichtigen Stoffe Kollagen und Elastin sind eine besondere Form von Struktureiweißen. Das Kollagen vernetzt sich zu Kollagensträngen, die der Faszie eine hohe Festigkeit, wie Stahl, verleihen. Das hergestellte Elastin macht im Verbund mit Kollagen die Faszien gleichzeitig elastisch und reißfest.  Durch ein regelmäßiges Faszientraining werden die Fibroblasten in ihrer Arbeit angeregt.

 

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Wie sehen Faszien aus und wie sind sie aufgebaut?

In einer ausreichend bewegten und gut mit Wasser und Nährstoffen versorgten, also gesunden, Faszie sind die Kollagenfasern scherengitterartig angeordnet. Durch diese Anordnung der Fasern kann eine mechanische Kraftübertragung, ausgelöst durch eine Muskelanspannung, problemlos von Muskel zu Muskel weitergeleitet werden. Das bedeutet für dich: Je elastischer und ausgerichteter die Fasern sind, desto beweglicher und leistungsfähiger ist dein Körper. Faszien reagieren aber auch auf verschieden Reize mit Folge einer Veränderung. Durch hochauflösenden Ultraschall konnte festgestellt werden, dass sich Faszien auch unabhängig von Muskelarbeit bewegen. Daher wird das Fasziensystem im Körper als ein Organ bezeichnet.

 

Wie kommt es zu Deinen Beschwerden – bei verklebten Faszien?

Bei Stress, Überbelastung durch zu viel Sport, ebenso wie durch Unterforderung und Bewegungsmangel, kommt es zum eingeschränkten Austausch von Gewebsflüssigkeit und zu einer Veränderung der Faszien. Stoffwechselendprodukte wie entzündungsfördernde Stoffe werden nicht mehr vollständig abgebaut und abtransportiert. Dadurch gibt es eine Veränderung in der scherengitterartigen Faserausrichtung in den Faszien.

Die Fasern verdrehen und verhärten sich. Teilweise bilden sie sogar ein Gewirr an Kollagenfasern. Äußerlich erinnern sie dann an verfilzte Wolle. Hier wird in der Praxis von verklebten, oder verfilzten Faszien gesprochen. Diese Veränderung der Faszien führen unter anderem zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich des Rückens, der Schultern und des Nackens. Bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wird vermutet, dass oftmals die Lendenfaszie dafür hauptverantwortlich ist. Diese Faszie ist die größte Faszie im Körper. Sie verbindet die Rückenmuskeln mit den Gesäß- und den Oberschenkelmuskeln. Eine mögliche Erklärung für diese häufigen Beschwerden sind Gewebeverklebungen, so wie sie oben beschrieben sind.

Aber auch kleine Verletzungen in der Faszie, die durch Unfälle oder Überbelastung entstehen, lösen eine Kaskade an Entzündungsprozessen aus. Die zahlreichen Schmerzrezeptoren in der verklebten Faszie senden dann Signale an das Gehirn. Für Dich äußert sich dies in einem Schmerzgefühl. Eine weitere Erklärung stellt das Verkleben der Muskelfaszien mit einem Muskel dar. Das reibungslose Gleiten zwischen den beiden Strukturen ist daher gestört. Der Körper reagiert auch hierbei mit Schmerzsignalen.

Natürlich bieten sich dir einige Möglichkeiten um dies zu vermeiden.

 

Was kannst Du tun um Deine Faszien geschmeidig und gut versorgt zu halten?

 

„Wer rastet der rostet!“
– Was kannst Du tun, um deine Faszien geschmeidig zu halten?

 

Wenn Du Dich regelmäßig und ausreichend bewegst, dann werden die Fibroblasten in Deinen Faszien angeregt. So werden die Kollagenfasern scherengitterartig ausgerichtet und passen sich Belastung und Bewegung an. Des Weiteren wird durch regelmäßige Bewegung, alte Gewebsflüssigkeit schneller abtransportiert. Nährstoffreiche Gewebsflüssigkeit fließt nach, somit sind die Faszien flüssigkeitsreicher als vorher. Der Nährstoffaustausch und die Gewebsflüssigkeit machen die Faszien somit gleitfähiger und beweglicher. Durch Bewegung hilfst Du also Deinen Faszien, damit diese sich an auftretende Belastungen besser anpassen können. Dadurch fühlst Du Dich insgesamt beweglicher und schmerzfreier.

 

Wie Bewegung Deinen Faszien hilft - Osteopathie
Wie Bewegung Deinen Faszien hilft – Osteopathie

 

„Der natürliche Feind der Faszien heißt Bewegungsmangel“

 

Jetzt fragst Du Dich bestimmt, welche Art der Bewegung für Deine Faszien ideal ist. Tatsächlich ist es sehr schwer das Gewebe isoliert zu trainieren, deshalb trainierst Du Muskeln und Faszien zusammen, sobald Du Dich bewegst. Fast jede Art von Sport ist auch gut für Deine Faszien. Vor allem leicht federnde, bis dynamische Bewegungen, wie Hüpfen und Springen sind Reize, die die Faszien gut stimulieren.

Zudem ist es hilfreich isolierte Dehnübungen, durch komplexe Dehnungen zu ersetzen. Dies kannst Du beispielsweise durch Yoga erzielen. Myofasziale-Ketten, die Deinen Körper von Kopf bis zu den Füßen dehnen, verbinden zusammenarbeitende Muskeln miteinander, um Kräfte von Muskel zu Muskel zu übertragen.
Wird eine solche fasziale Kette gedehnt kann es dazu führen, dass eine Muskeldehnung an der Beinmuskulatur auch zugleich die Halswirbelsäule beweglicher macht. Durch ein gezieltes Beweglichkeitstraining können einzelne Faszien-Ketten damit gut stimuliert werden.

So werden unter anderem nicht nur die Fibroblasten angeregt, sondern auch Muskelfasern und die Haut. Dies aktiviert über die Rezeptoren verschiedene Organsysteme, stimuliert das Nervensystem, regt den Stoffwechsel und Knochenaufbau an und hat damit einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung, Verarbeitung und das Beseitigen von Schmerzen.

 

Faszientherapie: Wie kann ich Dir in der Praxis helfen?

 

Im Rahmen der Faszienbehandlung bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten zur Linderung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an. Als Therapiemöglichkeiten bei „verklebten“ Faszien kommt die ganzheitliche Osteopathie, das Fasziendistorsionsmodell (FDM) und das Myofasziale Release in unserer Praxis zum Einsatz. Bei allen Methoden wird mit Hilfe von Druck, sowie schiebenden und ziehenden Handgriffen, alte Gewebsflüssigkeit verdrängt und der Stoffwechsel in den von Schmerz betroffenen Körperregionen angeregt.

So kann neue nährstoffreiche Gewebsflüssigkeit nachfließen und Störungen in der betroffenen Struktur werden abgebaut, Schmerzen reduziert und die Gelenkbeweglichkeit nachhaltig und dauerhaft verbessert.  Die Folge ist eine steigende Lebensqualität, mehr Freude an Bewegung und innere Ausgeglichenheit.

 

Bei Fragen hinterlasse einen Kommentar, ich antworte gerne. 


Gesundheit ist einfach!

Herzliche Grüße
Deine Naturheilpraxis in Augsburg

Martin Arendt

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